Artjom Chepovetskyy
Artjom Chepovetskyys künstlerischer Prozess zeichnet sich durch eine medienübergreifende Auseinandersetzung mit essentiellen Fragen der Malerei aus, die ihn zu einem experimentellen Umgang mit außergewöhnlichen Materialien, wie etwa dem transparenten Textil Chiffon führt, mit denen er die Grenzen von Malerei auslotet. In seinen Werken wird das Bild zu einem Objekt, das sich durch den experimentellen Umgang mit Farbe und Material von der klassischen, zweidimensionalen Malerei löst.
Wichtige Inspirationsquellen für seine Bilder findet Chepovetskyy im urbanen Raum. Er greift in seinen Werken die brüchige Ästhetik von künstlichen und natürlich entstandenen Spuren, Mustern und Formen auf und überführt diese in die Abstraktion. Dabei beschäftigt er sich primär mit den Fragen der Übertragung der „äußeren“ Form eines Gegenstandes in einen neuen Kontext. Platons Höhlengleichnis aus dem Buch „Politea“ trifft im Kern seinen künstlerischen Ansatz. In dem Werk erklärt Platon in Form eines Dialogs zwischen Sokrates und einem Schüler den Leitgedanken seiner Lehre. Dieser basiert auf einem Bild von Gefangenen eines unterirdischen Verlieses, die ihre eigene „objektive“ Realität durch das unablässige Betrachten der Schatten an der Wand von vorbeigetragenen Gegenständen konstruieren. Dabei ist ein Gegenstand im aristotelischen Sinne eine Substanz. Diese besteht aus zwei verschiedenen Prinzipien, der Form und der Materie, welche gleichermaßen den Inhalt ausmachen.
Auch Chepovetskyys Arbeiten basieren auf der Frage, was mit Form und Inhalt passiert, wenn sie aus dem ursprünglichen Kontext herausgenommen werden und in einen neuen transferiert werden. So begibt sich der gebürtige Ukrainer in seinen Bildern auf die Suche nach neuen Formen, die (scheinbar) noch frei von Inhalt sind. Die Übertragung der Form in einem neuen Kontext ist für ihn ein Spannungsfeld, zwischen dem Kreativen und dem Rationalen und somit Ausgangspunkt seines schöpferischen Prozesses.
Artjom Chepovetskyy, geboren 1984 in Odessa, studierte Philosophie an der Johannes-Gutenberg-Universität und Bildende Kunst an der Kunsthochschule in Mainz. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
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